Testbericht zur Nikon COOLPIX P1000 (2024)

Als ich mit dem Fotografieren angefangen habe, und das ist noch gar nicht so lange her, war für mich schnell klar, dass mich das Fotografieren von Vögeln total interessiert und begeistert. Und was braucht man, um vernünftige Bilder zu machen? Richtig, Brennweite. Also war die logische Konsequenz die Nikon P900. Aber gleichzeitig setzte auch mein Spieltrieb ein. Und noch mehr Zoom bietet nur die Nikon COOLPIX P1000.

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Im November 2023 war es dann soweit und der Spieltrieb hat über die Vernunft gesiegt und ich habe mir eine Nikon P1000 gekauft. Ob das eine gute Entscheidung war, schauen wir uns jetzt einfach mal an.

Überblick

Nikon COOLPIX P1000 Bridgekamera

Testbericht zur Nikon COOLPIX P1000 (1)

Technische Daten der Nikon COOLPIX P1000

Bevor ich ins Detail gehe, müssen wir uns natürlich die reinen technischen Daten anschauen, so wie sie vom Hersteller vorgegeben sind. Und diese technischen Daten sehen bei der Nikon COOLPIX P1000 Bridgekamera so aus:

MerkmalBeschreibung
Effektive Pixel16 Millionen
Bildsensor1/2,3-Zoll CMOS, ca. 16,79 Millionen Gesamtpixel
ObjektivNIKKOR mit 125x optischem Zoom; 4,3-539 mm (entspricht 24-3000 mm im 35mm-Format); f/2.8-8
Digitaler ZoomBis zu 4x (entspricht ca. 12000 mm im 35mm-Format)
BildstabilisierungObjektivverschiebung (Fotos), Kombination aus Objektivverschiebung und elektronischer VR (Videos)
AutofokusKontrastdetektion
SucherElektronischer Sucher, 0,39 Zoll, ca. 2359k Punkte
Monitor3,2-Zoll TFT-LCD, ca. 921k Punkte, variabel ausrichtbar
SpeichermediumSD, SDHC, SDXC
DateiformateJPEG, RAW (NRW) für Fotos; MP4 (H.264/MPEG-4 AVC) für Videos
Videoaufzeichnung4K UHD/30p oder 25p; weitere Auflösungen verfügbar
ISO-EmpfindlichkeitISO 100 bis 1600; erweiterbar bis ISO 6400 im P, S, A, M oder Movie manuellen Modus
BelichtungsmessungMatrix, mittenbetont, Spot
Verschlusszeit1/4000 bis 1 s; erweiterbar bis 30 s im M-Modus
BlitzIntegriert; Reichweite bis zu ca. 12 m
SchnittstellenHDMI (Mikro-Typ D), USB (Mikro-USB), Wi-Fi (IEEE 802.11b/g), Bluetooth Version 4.1
StromversorgungEN-EL20a Lithium-Ionen-Akku
AbmessungenCa. 146,3 x 118,8 x 181,3 mm
GewichtCa. 1415 g (inklusive Akku und Speicherkarte)

Die Nikon COOLPIX P1000 im Alltags-Test

Testbericht zur Nikon COOLPIX P1000 (2)

So, die technischen Daten sind abgearbeitet, nun geht es an meine Erfahrungen mit der Kamera. Sprechen wir zunächst mal über das Offensichtliche: der Zoom. 2000 mm bei der P900 waren ja schon der Hammer aber das war den Entwicklern bei Nikon offenbar noch nicht genug. Also haben sie der P1000 einfach mal ein Objektiv mit 3000 mm optischem Zoom, bezogen auf das 35 mm Format, spendiert.

Genau gesagt besitzt die Nikon COOLPIX P1000 ein Objektiv mit 125x Zoom. Klingt toll oder? Ist es aber nicht. Die Wahrheit sieht nämlich etwas anders aus. Das Objektiv hat eine echte Brennweite von 4,3 – 539 mm. Dieser scheinbare Zoom wird durch den Einsatz eines winzigen Sensors erkauft, genau auch wie in der P900 oder in der Lumix FZ300.

Und das bringt eben nicht nur Vorteile mit sich, sondern auch Nachteile. Darauf gehe ich aber später noch etwas genauer ein.

Wenn man mit der Nikon P1000 loszieht, muss man sich über ein paar Dinge klar sein. Die Kamera ist alles andere als handlich und mit ihren knapp 1,5 kg auch nicht gerade leicht. Wenn du jetzt auch noch den Zoom voll ausfährst, wird es echt schwierig die Kamera ruhig zu halten. Ein wirklich gutes Stativ wird hier zur Pflicht.

Beispielbilder für den Zoom

Um mal zu verdeutlichen, was 3000 mm Brennweite bzw. 125x Zoom bedeutet, habe ich her zwei Bilder. Das erste Bild ist mit Weitwinkel (24 mm = 135 mm KB) und das zweite Bild mit vollem Zoom (539 mm = 3000 mm KB) aufgenommen.

Klingt bisher irgendwie alles etwas negativ. Aber ganz so ist es natürlich auch nicht. Die Möglichkeiten, die diese Kamera bietet, sind schon toll. Mit einer Bridgekamera musst du dir keine Gedanken machen, ob du gerade das richtige Objektiv drauf hast. Von Weitwinkel bis zu Teleobjektiv bist du immer bestens aufgestellt.

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Fotografieren kannst du wahlweise in JPG oder, wenn du deine Fotos gern intensiv nachbearbeiten möchtest, auch im RAW-Format. Das ging z.B. bei der Nikon P900 nicht. Auch der optische Sucher wurde von Nikon überarbeitet und hat qualitativ einen Sprung nach vorn gemacht.

Auch filmen ist natürlich mit dieser Kamera gut möglich, egal ob in Full-HD oder auch in 4K. Verschiedene Optionen stehen hier zur Auswahl.

Und natürlich gibt es noch ein paar Testbilder, fotografiert in JPG ohne große Nachbearbeitung:

Schöne und scharfe Bilder klappen natürlich nur, wenn der Autofokus auch mitspielt. Bei der Nikon P1000 kommt leider nur ein Kontrast-Autofokus zum Einsatz. Solange die Sonne scheint und genügend Licht vorhanden ist, gibt es kaum Probleme. Problematisch wird es aber, wenn die Lichtverhältnisse nicht mehr optimal sind.

Generell muss man sagen, dass die Kamera das schöne Wetter liebt. Nur dann macht sie wirklich Spaß und auch die Fotos werden entsprechend gut.

Vorteile und Nachteile kurz zusammengefasst:

Testbericht zur Nikon COOLPIX P1000 (8)

Basierend auf auf meinen Erfahrungen aus gut vier Monaten Testzeitraum sind hier einige Vorteile und Nachteile der Nikon COOLPIX P1000:

Vorteile:

  1. Unglaublicher optischer Zoom: Mit einem 125-fachen optischen Zoom, der einem Brennweitenbereich von 24-3000 mm im 35mm-Format entspricht, bietet die Kamera eine unübertroffene Flexibilität für Fernaufnahmen.
  2. 4K Videoaufzeichnung: Die Möglichkeit, Videos in 4K UHD aufzunehmen, sorgt für hochauflösende, detailreiche Aufnahmen.
  3. Vielseitige Aufnahmemodi: Neben dem manuellen Modus stehen verschiedene Automatik- und Szenenmodi zur Verfügung, die das Fotografieren in unterschiedlichen Situationen erleichtern.
  4. Robuste Bauweise: Trotz ihres relativ großen Formats ist die Kamera gut gebaut und bietet einen stabilen Halt.
  5. Elektronischer Sucher und vari-angle LCD: Der hochauflösende elektronische Sucher und das schwenkbare LCD erleichtern das Fotografieren aus verschiedenen Winkeln und in hellen Umgebungen.

Nachteile:

  1. Größe und Gewicht: Mit einem Gewicht von etwa 1415 g und relativ großen Abmessungen ist die P1000 deutlich weniger tragbar als andere Bridge- oder Kompaktkameras.
  2. Bildrauschen bei höheren ISO-Werten: Wie bei vielen Kameras mit kleinen Sensoren kann es bei höheren ISO-Einstellungen zu Bildrauschen kommen.
  3. Langsame Fokussierung bei maximaler Zoomstufe: Bei der Nutzung des vollen Zooms kann die Autofokus-Geschwindigkeit abnehmen, was besonders bei schnell bewegenden Objekten eine Herausforderung darstellen kann.
  4. Begrenzte Akkulaufzeit: Die Akkulaufzeit von ca. 250 Aufnahmen pro Ladung könnte für lange Fototouren ohne Zugang zu einer Lademöglichkeit nicht ausreichend sein.
  5. Preis: Für einige Nutzer könnte der Preis im Vergleich zu anderen Bridgekameras mit geringerem Zoom oder zu Einstiegs-DSLRs und spiegellosen Kameras ein Nachteil sein.

Mein Fazit zur Nikon COOLPIX P1000

Nach umfassender Auseinandersetzung mit der Nikon COOLPIX P1000 und einer eingehenden Betrachtung ihrer technischen Daten sowie einer Analyse ihrer Vor- und Nachteile, möchte ich mein Fazit mit dir teilen. Diese Kamera ist eine beeindruckende technische Errungenschaft, besonders hervorzuheben ist der atemberaubende 125-fache optische Zoom, der Fotografie-Enthusiasten ermöglicht, Motive aus großer Entfernung in beeindruckender Qualität einzufangen. Die 4K-Videoaufnahme erweitert die kreativen Möglichkeiten, indem sie hochauflösende Videografie mit der Flexibilität eines solch enormen Zooms kombiniert.

Die Kamera punktet zudem mit einer robusten Bauweise, einem hochauflösenden elektronischen Sucher und einem flexiblen, schwenkbaren LCD-Bildschirm, was sie zu einem vielseitigen Werkzeug für verschiedene Aufnahmesituationen macht. Der manuelle Modus und die vielfältigen Automatik- und Szenenmodi bieten sowohl Anfängern als auch erfahrenen Fotografen die notwendige Flexibilität.

Allerdings ist die P1000 nicht ohne Einschränkungen. Ihre Größe und das Gewicht könnten für einige ein Hindernis darstellen, vor allem für jene, die eine leichtere, tragbare Option bevorzugen. Bei höheren ISO-Einstellungen kann Bildrauschen auftreten, und die Autofokus-Geschwindigkeit könnte bei maximaler Zoomstufe und schlechteren Lichtverhältnissen langsamer sein, was schnelle Aufnahmen erschwert. Die begrenzte Akkulaufzeit und der relativ hohe Preis sind weitere Überlegungen, die du vor einem Kauf bedenken solltest.

Insgesamt ist die Nikon COOLPIX P1000 eine außergewöhnliche Kamera für spezielle Anwendungen, die einen extremen Zoom erfordern, wie z.B. die Tier- oder Astrofotografie. Wenn du bereit bist, ihre Größe und ihren Preis gegenüber den unvergleichlichen Vorteilen ihres Zoombereichs und ihrer vielseitigen Aufnahmefähigkeiten abzuwägen, könnte sie eine hervorragende Ergänzung zu deiner fotografischen Ausrüstung sein. Die Entscheidung sollte jedoch auf einer sorgfältigen Prüfung deiner spezifischen Bedürfnisse und Präferenzen basieren.

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